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CSR @ Spread Group: 5 Fragen an Henriette Hellwing

05. May 2021 in Unternehmen Verantwortung
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Seit sieben Jahren managt Henriette, unser Teamlead Facility & Office Management, alle Aufgaben rund um die Gebäudeverwaltung am Leipziger Standort. Als ein naturverbundener Mensch ist Henriette tief beeindruckt vom grünen Wandel ihrer Heimatregion: Wenn die gebürtige Sächsin oder geboren im Südraum von Leipzig sich an ihre Kindheit zurückerinnert, sieht sie die Gruben des DDR-Braunkohletagebaus noch lebhaft vor sich. Heute ist aus den stillgelegten Tagebauen die Leipziger Neuseenlandschaft entstanden.

Nach ihrer kaufmännischen Ausbildung wollte Henriette für ein regionales, aber dennoch international agierendes Unternehmen arbeiten, welches das „große Ganze“ im Blick hat und sich auch für Nachhaltigkeit einsetzt. Mit ihren fünf Mitarbeiterinnen entwickelt und unterstützt sie heute alle Projekte, welche das Arbeitsumfeld am Leipziger Standort grüner und gesünder gestalten.

Spread Group: Wie definierst Du persönlich Nachhaltigkeit?

Henriette Hellwing: Nachhaltigkeit ist ein großer Begriff. Für mich bedeutet er, in kleinen Schritten mein Leben und meine Umwelt positiv zu verändern. Ich bin sehr naturverbunden und genieße jetzt mein Leben vor den Toren der Stadt. Seit drei Jahren haben wir einen eigenen Garten, in dem wir Wildwuchs für Insekten bewusst zulassen. Ich konsumiere heute generell viel bewusster, schaue ganz genau hin, was ich einkaufe und wie es verpackt ist. Die Hofläden in meiner Nachbarschaft habe ich zum Beispiel neu für mich entdeckt. Deren Produkte sind bio, regional und schmecken wunderbar!

Spread Group: Was motiviert Dich zu einem nachhaltigeren Lebensstil?

Henriette Hellwing: Ich weiß noch, wie schmutzig die Luft, Flüsse und Seen durch den Tagebau in meiner Kindheit waren. Die positiven Effekte durch den Strukturwandel sind für mich daher nicht abstrakt – ich sehe, wie die Natur sich erholt hat. Das hat mir nochmals gezeigt, wie wichtig sie als unsere Lebensgrundlage ist. Wir sollten gut mit ihr umgehen und können schon im Kleinen viel bewegen, indem wir uns hinterfragen: Welche Lebensmittel verzehren wir? Welche Kleidung kaufen wir ein? Und wie gehen wir mit unseren natürlichen Ressourcen, wie Wasser, schonend um?

Spread Group: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Deinem Job und bei den Aufgaben Deines Teams?

Henriette Hellwing:
Als ich im Jahr 2014 bei der Spread Group angefangen habe, gab es bereits einige Projekte in meiner Abteilung. Und hier gilt genauso, dass viele kleine Dinge zum großen Ganzen beitragen und jede einzelne Aktion oder Maßnahme wichtig ist. Wir beziehen beispielsweise seit über 7 Jahren reinen Öko-Strom und konnten im Jahr 2020 dadurch über 130 Tonnen CO2 am Leipziger Standort einsparen. Aktuell treiben wir das Thema „Recycling“ stark voran: Wir arbeiten beispielsweise mit einem externen Recycling-Dienstleister zusammen, der unseren Müll maschinell sortiert, aufbereitet und entsorgt. Papier, Metall- und Glasmüll trennen wir vorab und bringen ihn teils selbst zum Wertstoffhof. Wir arbeiten zwar immer digitaler und damit papierloser zusammen, können aber noch nicht überall auf Papier und Toner verzichten. Für leere Tonerpatronen und auch Batterien haben wir Sammelstellen im ganzen Gebäude aufgestellt und entsorgen sie fachgerecht. Außerdem verwenden wir immer häufiger wiederaufladbare Akkus.

Die Obstkörbe in unseren Teeküchen werden mit saisonalen und regionalen Produkten gefüllt – immer häufiger auch in Bio-Qualität. Anstatt Wasserflaschen finden sich überall im Gebäude Wasserautomaten – das reduziert den Plastikverbrauch ganz enorm! Unsere Milch haben wir vor Kurzem komplett auf Bio-Milch umgestellt und auch Milchalternativen wie Hafer- oder Sojamilch bieten wir als weitere Option an. Beim Einkauf von Toiletten- oder Handtuchpapier achten wir darauf, dass es mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert ist.

Ein weiteres Ziel ist die schrittweise Umstellung auf grüne Mobilität: Bei unseren Firmenwagen achten wir schon bei der Anschaffung auf niedrige Verbräuche und die entsprechenden Umweltplaketten. Sie sind keine personenbezogenen Dienstwagen, sondern Poolfahrzeuge für alle Mitarbeiterinnen. Noch umweltfreundlicher sind Fahrten mit unseren Firmenfahrrädern: Unsere Kolleginnen können sie sich jederzeit für kürzere Strecken leihen. Für längere Strecken fahren sie vor allem mit der Deutschen Bahn. Flüge lassen sich nicht immer vermeiden, aber wir versuchen sie, so gut es geht, zu minimieren – und wenn wir doch fliegen müssen, nutzen wir Programme, die CO2 kompensieren.

Bei Renovierungen im Gebäude achten wir auf umweltverträgliche Farben. Unsere Möbel werden so oft es geht wiederverwendet, manchmal auch für einen neuen Zweck entsprechend umgebaut, verschenkt oder für einen kleinen Beitrag verkauft. Bei der Beauftragung von Dienstleistern und Gewerken ist uns Lokalität sehr wichtig, sodass keine langen Anfahrtswege nötig werden.

Spread Group: Habt ihr Euch konkrete Nachhaltigkeitsziele gesetzt?

Henriette Hellwing: Als nächstes Projekt möchten wir die Beleuchtung in unserem Gebäude angehen. Wir haben schon Kontakt zu einem Licht-Spezialisten aufgenommen, der uns im Hinblick auf eine nachhaltigere und langlebigere Beleuchtung im Gebäude unterstützt – immerhin gilt es, unsere knapp 6.000 qm optimal auszuleuchten und dabei den Umweltschutz und Stromverbrauch im Hinterkopf zu behalten. Auch möchten wir bei unserem Büromaterial noch mehr nachhaltige Alternativen nutzen, wie Kugelschreiber mit Papp- anstatt Plastikhüllen. Wir bekommen oft auch tolle Anregungen von unseren Kolleginnen, was wir verbessern könnten. So werden wir uns beispielsweise als nächstes daran machen, die Anzahl Papierkörbe an den Schreibtischen und die dafür verwendeten Müllbeutel zu reduzieren. Ein kleiner Schritt, der von allen mitgetragen wird und dadurch zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt.

Spread Group: Was empfiehlst Du allen Leser*innen, die sich gern weiter mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftigen wollen?

Henriette Hellwing: Ich finde es toll, wenn sich mehr Menschen mit Nachhaltigkeit beschäftigen würden. Es gibt inzwischen viele nachhaltige Unternehmen, die z.B. für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzen oder sich aktiv an der Aufforstung des Regenwaldes beteiligen. So etwas finde ich klasse und unterstützenswert! Ich empfehle auch das Magazin und den Podcast von Dr. Eckart von Hirschhausen. In „Gesund leben“ schreibt er häufig über den Klimawandel und setzt sich engagiert für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN) ein. Sein Podcast „Hirschhausens Sprechstunde“ behandelt Themen rund um die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden und kommt dabei immer wieder auf Nachhaltigkeitsthemen zurück.

Spread Group: Vielen Dank für das Interview, Henriette.